Umwelt Meissenheim

Die Agenda-Gruppe „Energie/Ökologie“ hatte sich für 2004 ein großes Ziel gesetzt: der Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Schuldach der Friederike-Brion-Schule in Meißenheim.




Um für dieses Projekt zunächst die Aufmerksamkeit und das Interesse sowohl bei den kommunalen Entscheidungsträgern, in der Bevölkerung wie auch bei den Schülern zu wecken, fand Ende April im Rathaus ein sehr informativer Vortrag rund um das Thema „Photovoltaik“ statt.

Dabei informierte der Architekt Frieder Gäßler darüber, welche technischen Möglichkeiten es gibt, auf dem eigenen Hausdach „Ökostrom“ zu erzeugen und diesen gewinnbringend in das öffentliche Netz einzuspeisen. Ebenso wurden Fragen zu finanziellen Fördermöglichkeiten sowie zur Wirtschaftlichkeit („Lohnt sich eine solche Anlage überhaupt ?“) beantwortet.

Die sehr gut besuchte Veranstaltung war ein voller Erfolg und das rege Interesse der Zuhörer war deutlich spürbar. An diesem Abend wurde auch über das geplante „Schulprojekt Photovoltaik“ informiert.

Um die Finanzierungskosten überschaubar zu halten, wurde dem Gemeinderat im weiteren Verlauf vorgeschlagen, auf dem Schuldach eine „kleine Photovoltaikanlage mit 2 kwp und 20 m² Modulfläche“ als Modellanlage für den Schulunterricht zu installieren.

Der Gemeinderat kam jedoch rasch zu der Auffassung, „Nägel mit Köpfen“ zu machen und die gesamte Dachfläche zur ökologischen Stromerzeugung zu nutzen, natürlich zur Freude unserer Agenda-Gruppe.

Die Prüfung der örtlichen Gegebenheiten ergab, dass aufgrund der Größe und Ausrichtung des Daches eine 14,88 kwp große Anlage mit einer Modulfläche von 134 m² installiert werden konnte.

Der Vorschlag wurde vom Gemeinderat angenommen und die Weichen für den Bau somit gestellt.

Aus rechtlichen und steuerlichen Gründen war die Gründung eines Eigenbetriebs notwendig.

Dank eines Bundeszuschusses, zweier Spenden der Volksbank und der Sparkasse, wofür wir uns nochmals ausdrücklich bedanken, sowie eines zinsgünstigen KfW-Darlehens war die Finanzierung gesichert. Die Darlehen selbst werden mit der Stromeinspeisevergütung getilgt.

Nach der öffentlichen Ausschreibung erhielt die Fa. Eckenfels aus Friesenheim als günstigste Bieterin den Auftrag für den Bau.

Der Aufbau der Anlage erfolgte schließlich termingerecht und völlig problemlos in den Herbstferien. Seit dem 08.11.2004 produziert nun auch die Gemeinde Meißenheim „Ökostrom“ und leistet somit ihren Beitrag zur Erhaltung von Natur und Umwelt. Mit dieser 14,88 Kwp-Anlage werden jährlich rund 13.000 kwh Strom erzeugt, der in das öffentliche Netz eingespeist wird. Die jährliche CO2-Ersparnis liegt bei rund 11 Tonnen. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde die Anlage im Beisein von Schülern, Lehrern und Vertretern der Gemeinde offiziell eingeweiht.

Für die Zukunft wünscht sich die Agenda-Gruppe „Energie/Ökologie“ weitere solche beispielhafte Projekte. Denkbar wäre zum Beispiel, die Dächer der Mehrzweckhalle sowie der Förderschule Ried in Kürzell ebenfalls zur solaren Stromerzeugung zu nutzen.

Thomas Rimmelin für die
Agenda-Gruppe „Energie/Ökologie“



Umwelt