Fasend Zell-am-Harmersbach

Hoorig, hoorig, hoorig isch die Katz...
...und wenn die Katz nit hoorig wär, donn dät sie keine Misli fonge!
Die „Fasend“ feiert man in Zell am Harmersbach nach alter Tradition, und schon Monate vorher hat die über 100 Jahre alte Narrenzunft ihre Ratsversammlungen abgehalten und alles geplant: Vom \"Schmutzige Dunschdig\" bis Aschermittwoch ist die Stadt fest in der Hand der Narren aber es lauern auch Hexen und Dämonengestalten auf ihren großen Auftritt am Fastnachtssonntag.

Die ausgelassene, überschäumende Fröhlichkeit des rheinischen Karnevals und die ironische Kritik an Politik und Gesellschaft wirkt hierzulande vergleichweise jung und \"modern\" neben der traditionellen, oft archaisch anmutenden schwäbisch-alemannische Straßenfasnacht, wo christliche und germanische Elemente noch deutlich spürbar sind.

Das Bild der Zeller „Fasend“ bestimmen vier Narrogestalten: Bändele-, Schneckenhüsli-, Spielkarten- und Welschkornnarro. Aus der Urform des Zeller Narren, des Schilfnarros, ist der Welschkornnarro entstanden sein Häs (Kostüm) ist nicht mehr mit Schilf, sondern dem weitaus verbreiteteren \"Welschkorn\" (Mais) ausstaffiert. Am meisten sieht man heute aber das Bändele mit seinen aufgenähten, bunten Papier„bändele“ es steht in einer langen Tradition. Schneckehüslinarro (mit aufgenähten Weinbergsschneckenhäuschen) und Spielkartennarro (mit angehefteten Spielkarten) sind erst zwischen den beiden Weltkriegen in Zell heimisch geworden.

Viele tanken im geselligen Miteinander - wie in einen Jungbrunnen - Kraft für das ganze Jahr. Das Wechselbad der Gefühle reicht von Lebensfreude über Geborgenheit bis hin zu Wehmut und Ergriffenheit.


Fasend