Zweribachwasserfälle Simonswald

Steiler Aufstieg zum wilden Wasserfall
Erschienen in der \"Badischen Zeitung\" vom 06.08.1998

Der Felsen hatte niemals eine Chance. Über mehrere Meter fällt das Wasser des Zweribachs in die Tiefe und schleift unbarmherzig die Kanten des grauen Steins. Vom Aufeinandertreffen der Elemente zeugt ein Rauschen, das den Wanderer sofort für sich gefangen nimmt. Hier in Wildgutach walten die Kräfte der Natur.

Der Zweribachfall liegt inmitten eines Naturschutzgebietes und Bannwalds. Bäume wachsen und sterben, ohne dass der Mensch die Motorsäge anlegt. Schon der zwei Kilometer lange Aufstieg zu den wenig bekannten Wasserfällen bleibt fest in der Erinnerung haften. Er führt an kleinen Höfen vorbei, die förmlich an den steilen Hängen kleben. Der Weg eröffnet Blicke auf den oberen Teil des Simonswäldertales, das sich mit seinen satten, grünen Wiesen von den baumbeckten Gipfeln der Schwarzwaldhöhen abhebt.

Steil, steinig, wunderschön
Allerdings machen es die Zweribachfälle selbst dem geübten Wanderer nicht gerade leicht:

Gutes Schuhwerk und ein langer Atem sind erforderlich, wenn der Fußmarsch vom Wildgutacher Waldparkplatz hinauf zu den Wasserfällen nicht zur Qual werden oder mit einer Rettungsaktion enden soll.

Der Weg ist steil, steinig und an manchen Stellen nur wenig breiter als ein Trampelpfad. Der Vorteil: Große Ausflugsgesellschaften dringen in der Regel nicht bis zu den Wasserfällen vor.

Wer nach dem Anblick des Naturschauspiels noch genügend Kraft spürt, sollte unbedingt den Weg nach oben fortsetzen. Nur wenige Hundert Meter entfernt lichtet sich der Wald, vor den Augen des Wanderers breitet sich die \"Platten\"-Hochebene samt Stausee aus, mit dessen Wasser noch heute Strom produziert wird.

Verdiente Rast
Der in der Nähe des Sees gelegene \"Plattenhof\" lädt zur Rast ein.

Besonders empfehlenswert: Die geräucherten Bratwürste.

Sie stammen von Schweinen, die sich im Sommer draußen neben dem Hof getummelt haben (Dienstag Ruhetag).

Bernd Kramer

Zweribachwasserfälle